Der '''Hut''' ist eine , die sich durch die feste Form und die umlaufende von einer unterscheidet. Verläuft dieser Rand um den Hut nicht ganz um den Kopf, spricht man von einer '''Kappe'''. Unter der Bedeutung Hut gleich Schutz gibt es differenzierende Bezeichnungen wie Regenhut, Sommer- oder Sonnenhut, wobei der breite Rand den Träger vor dem Wetter schützt, kühlt oder wärmt, wie zum Beispiel beim und beim . Neben seiner praktischen Funktion kann der Hut zur Unterstreichung und zum Ausdruck der Persönlichkeit seines Trägers dienen und die Zugehörigkeit des Trägers zu einer Gesellschaftsschicht, Berufsgruppe oder ähnlichen Gruppe symbolisieren.
Traditionelle Hersteller von Hüten sind en und , deren Zulieferer ist der . Als bezeichnet man ein Zwischenprodukt für die Herstellung der verschiedensten Hutformen. Die sprichwörtliche um die Hutkappe verhindert das Auseinandergehen des Hutes.
Herkunft des Wortes
Das Wort Hut stammt von </ref>
Die Form (mhd. ''huote'') bezeichnet dagegen Aufsicht, Fürsorge, Schutz im Allgemeinen, vgl. ''hüten''. Diese wurde unter anderem in Bezug auf , die Bewachung von Frauen ''(siehe )'', aber auch militärische Wachen verwendet. Daraus entwickelte sich die Redensart ?auf der Hut sein?.
Umgangssprachlich gab und gibt es verschiedene Bezeichnungen für einen Hut: ''Deckel'', ''Dohle'', ''Dunstkiepe'', ''Zivilhelm'', ''Resedatopf''; sowie für den , außer ''Angströhre'' auch ''Aalkasten'', ''Wichskasten'', ''Ofenrohr'', ''Rußmütze'', ''Gottesackerlaterne'' oder ''Fünfliterhut.''
Material
Hüte können aus verschiedensten Materialien hergestellt werden, zum Beispiel aus
Bei Filzhüten wird weiter unterschieden zwischen normalen (mit vorgepressten Formen) und sogenannten faltbaren und sogenannten rollbaren Qualitäten.
Außerdem können Hüte aus Baumwoll-, Leinen- und und verschiedenen sowie Papierarten, n oder bestehen. Ferner unterscheidet man bei Stoffhüten die und bei die eines Hutes. Eine spezielle Hutart ist der brasilianische ?Tarp-Hut?, dieser besteht aus recyclierten LKW-Planen.
Speziell Wollfilzhüte, aber auch Hüte aus Stroh und anderen Materialien können gesteift oder unversteift ausgeführt sein. Um die Materialien Wollfilz, Stroh etc. steifer zu machen, werden verschiedene Versteifungsmittel beziehungsweise Festiger verwendet. Traditionell wurde , abgerufen am 30. Juni 2017.</ref>
Hutanatomie
Hutbestandteile
Nachdem der Hutstumpen in Form gebracht worden ist, werden die verschiedenen Hutstellen und Hutteile wie folgt unterschieden: Eine Ursache ist auch darin zu sehen, dass mit Aufkeimen der individuelle Frisuren als Ausdrucksmittel des persönlichen Stils immer wichtiger wurden. Klassische Hüte waren dabei kontraproduktiv.
In den 1970er- und 1980er-Jahren wurden eher Kopftücher, Kappen, Mützen, Turbane oder sogenannte (nach dem Führer der palästinensischen Freiheitsbewegung, dessen Markenzeichen das traditionelle arabische Tuch war) als Kopfbedeckung gewählt. Immer noch in Mode waren Leder- und Strohhüte der s. Anfang der 1970er-Jahre gab es sogar Abendkleider mit Kapuzen als modische Kurzzeiterscheinung. ?Allgemein werden Kopfbedeckungen nur noch als Kälteschutz getragen?, hieß es 1999 ? fast schon abschließend ? in dem wichtigsten deutschen Modelexikon.
Der klassische Hut wird nur noch von Wenigen und vereinzelt zu ganz besonderen Anlässen getragen: Hochzeiten, Beerdigungen etc. Bekanntes ?Hutereignis? ist das auf der königlichen , bei dem das weibliche Publikum mit phantasievollen Hutkreationen wetteifert. Die traditionelle Kleidung der Herren ist ein grauer Zylinder zum -Gehrock.
Mit dem Niedergang des klassischen Hutes verlor das ehemals nicht unbeträchtliche handwerk (ei) an Bedeutung. Heute wird es insbesondere als Theaterberuf betrieben, es gibt aber mittlerweile auch wieder wenige kleine, individuelle Hutmachereien, in denen hochwertige Kopfbedeckungen in klassischer Handarbeit entstehen.
Gegenwart
Mit den Hüten verschwanden in vielen Städten auch die Hutläden und entsprechende Abteilungen in den meisten Kaufhäusern. In wurde das letzte Geschäft für Herrenhüte in der Stadt geschlossen ? eines von ursprünglich über 20 ? sowie eines für Damenhüte. Beide Läden, mit Ausstellungsstücken aus den Anfängen aus der Zeit um 1900, sind heute im aufgebaut. Bei vielen Veranstaltungen des europäischen Hochadels ist ein Hut jedoch weiterhin ?Pflicht?.
In den 1980er-Jahren entdeckten Jugendliche in Deutschland für sich die US-amerikanische . Seit den 1980er-Jahren ist die preiswerte Mütze in allen Altersstufen und gesellschaftlichen Schichten zu finden. In den ersten Jahren des neuen Jahrtausends gab es eine teilweise Wiederbelebung der Kopfbedeckung. Es begann damit, dass sich männliche Jugendliche in einer modischen Attitüde Strick-Mützen bis über die Ohren zogen, unabhängig von Ort und Temperatur. Diese Mützen werden ?? genannt, wohl nach dem englischen ''bean'' für ?Bohne?.
Seit etwa 2005 feiert der klassische Herrenhut vor allem in Szenekreisen ein Comeback, vornehmlich der Typ ?Trilby?, ein Modell mit schmaler Krempe. Popmusiker war einer der ersten prominenten Träger eines Trilbys, Jazz-Sänger und (-Gewinner 2010) traten grundsätzlich damit auf. Der traditionsreiche Huthersteller ''Mayser'' bot 2010 unter dem Slogan ?Ein Stil wird Hut. Elegant und cool? einen ?Roger-Cicero-Hut? an.
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Datei:Woman-hat.jpg|Damenhüte bei einem Pferderennen in Melbourne 2007
Datei:Girl with hat.jpg|Trilby als Mode-Accessoire, Rockfestival in Bonn, 2007
Datei:Kreissäge2.JPG|Strohhut
Datei:Landjugend.jpg|Tirolerhut (Hiashut)
Datei:20201128 STRIKE Wardrobe Shooting Vintage Fashion 5.jpg|In den 2010er-Jahren etablierte sich der (engl. ''bucket hat'') bei Jugendlichen wieder als modisches Accessoire
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Klassifikation
Man unterscheidet unter anderem:- , eine australische Hutmarke
- Andalusier, schwarzer Herrenfilzhut mit Kinnband aus
- , Frauenhut des 18. Jahrhunderts
- , ein spezieller Strohhut aus England
- , eine italienische Hutmarke, steht für klassische Herrenhüte
- oder Klapphut, ein zusammenklappbarer Seidenzylinder
- oder Dreimaster
- , Filzhut, sowie die Variante Trilby mit schmalerer und rückwärtig hochgebogener Krempe
- , ein Damenhut des 19. Jahrhunderts mit schwingender Krempe aus stroh
- oder Cloche
- , elegant, staatstragend
- , Filzhut mit einem spitz zulaufenden Kopf
- , ein kleiner Damenhut mit Kinnband des 19. Jahrhunderts
- , aus ''Biberfilz'' gefertigter Vorläufer des Zylinders
- ''Kreissäge'', flacher Herrenstrohhut mit gezacktem Rand
- , ''Bowler'' oder ''Derby'', auch ''Glocke''; hauptsächlich in England
- , traditionelle Kopfbedeckung der
- , ein Strohhut, das Material stammt von einer Palmenart aus
- , ein runder Hut mit schmaler Krempe und einem leicht aufgebogenen Rand
- , ein gekalkter Strohhut des 18. Jahrhunderts aus dem
- oder Kiepenhut, ein haubenartiger Damenhut des 19. Jahrhunderts
- , besonders breite Krempe, hauptsächlich mexikanische Folklore
- , ein amerikanischer Huthersteller, steht für Cowboyhüte
- Stößer (österreichisch), siehe Melone, in Teil der vorschriftmäßigen Berufskleidung des ?s? (österreichisch) beziehungsweise
- , wird in der warmen Jahreszeit getragen, Damen- oder Herrenhut, aus Panamastroh, Hanf, Seegras oder anderem
- Tilley, ein leichter Tropenhut einer kanadischen Manufaktur
- , spitz zulaufender Filzhut
- , Damenfilzhut, der beide Ohren bedeckt
- Toque
- , früherer militärischer Hut
- , weich, leger, meistens ein Stoffhut
- , von den Zimmerleuten als bezeichnet, eine ähnliche Hutform
- , aus Filz oder
Besondere Hüte
Geweihte Hüte
Der Papst verschenkte in früheren Zeiten Hüte, die er in der geweiht hatte, an verdiente en und en oder an solche, die er zu gewinnen suchte. Den letzten derartigen Hut erhielt nach der .
Kirchenhüte
Die der päpstlichen tragen einen schwarzen Hut, genannt , mit n. Die haben einen roten Hut, genannt , mit 15 Quasten, der einen mit zehn, der einen mit sechs und der einen solchen mit drei Quasten auf jeder Seite.
Fürstenhüte
Weltliche Fürsten trugen den so genannten , der zwischen der Grafen- und der Königskrone stand. Der ''Kurhut'' der deutschen en wich vom Fürstenhut ab, er besaß keine Metallspangen.
Laut Schillers befestigte der Landvogt als Symbol für den Landesherren selbst an einer Stange und ließ diesen von der Bevölkerung grüßen. Bei Nichtbeachtung drohte eine Strafe.
Etikette
'''' gilt traditionell als Zeichen des s gegenüber einer anderen Person. In Redewendungen wie ?Ich ziehe meinen Hut?, ?Hut ab!? oder ''??'' ging dies auch in den allgemeinen Sprachgebrauch über.
Hutmuseen
Das und das private beschäftigen sich mit der Geschichte des Hutes.
Siehe auch
Literatur
- Gisela Albrod: ''(K)ein alter Hut.'' Eine Ausstellung des , Rheinisches Museumsamt. Rheinland-Verlag, Köln 1986, ISBN 978-3-7927-0941-2.
- Hilda Amphlett: ''Hats: a history of fashion in headwear.'' 1974, Nachdruck Mineola, Dover Publications 2003, ISBN 978-0-486-13658-5.
- Tobias Engelsing: ''Chapeau! Berühmte Kopfbedeckungen 1700?2000.'' Anlässlich der Ausstellung vom 23. Juli bis 27. November 2011, Stadt Konstanz 2011, ISBN 978-3-929768-29-9.
- Landschaftsverband Westfalen-Lippe/Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.): ''Hut & Co. 150 Jahre Hutgeschichte.'' Bocholt 2007.
- Roswitha Mattausch-Schirmbeck: ''?Gut behütet?. Begleitschrift zur ständigen Ausstellung des Hutmuseums im Museum der Stadt Bad Homburg v.d. Höhe.'' Gotisches Haus, Bad Homburg 1985.
- Andreas Ley: ''Hüte: Von Kopf bis Hut; Kopfbedeckungen aus der Textilsammlung des Münchner Stadtmuseums vom 18. Jahrhundert bis 1984.'' Edition Minerva, München 1984, .
- {{Literatur
|Autor=Christiane Syr�: In |Titel=Arbeit & Alltag. Industriekultur im Ruhr Museum |Auflage=1 |Verlag=Verlag der Buchhandlung Walther K�nig |Ort=K�ln |Datum=2015 |ISBN=978-3-86335-821-1 |Seiten=33}}
Weblinks
- und zu ''Chapeau ? Berühmte Kopfbedeckungen 1700?2000.'' Ausstellung im Konstanzer , Juli bis November 2011
- im Euskirchen (bis 8. Juli 2012), bei ''youtube''
- zu ''Fräulein Haberbeck und ihre Hüte. Kreationen zwischen Jugendstil und Moderne'' im und ''2000 Hüte. Kopfbedeckungen aus der Sammlung'' im , April bis Oktober 2000
- Richard Hemmer und Daniel Meßner: in Spektrum.de vom 5. Oktober 2022
Einzelnachweise
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